Michael E. Mann: „Propagandaschlacht ums Klima“

Die Klimakrise ist längst nicht mehr nur eine ferne Bedrohung in der Zukunft, sie zeigt sich schon heute global – auch in Deutschland. Übernehmen die Öl-, Gas- und Kohlekonzerne jetzt endlich Verantwortung und steuern um in Richtung Klimaschutz? Weit gefehlt, folgt man dem US-amerikanischen Klimaforscher Michael E. Mann. In seinem neuen Buch „Propagandaschlacht ums Klima“ beschreibt der Experte, wie die Branche mit ihren Alliierten weiterhin um ihre Rendite kämpft. Mann zeigt aber auch, wie effektiver Klimaschutz dennoch gelingen kann.

Michael E. Mann, Direktor des Zentrums für Geowissenschaften an der Pennsylvania State University, war einer der Hauptautoren des 2001 erschienenen dritten Weltklimaberichts. Er forscht zum Thema Erderwärmung und Naturkatastrophen und gilt er als einer der renommiertesten Klimaexperten der Welt. 1998 machten Mann und Kolleg*innen den Anstieg der globalen Temperaturen in der „Hockeyschläger-Kurve“ sichtbar: Sie zeigt eine extreme Häufung warmer Jahre zum Ende des 20. Jahrhunderts. Gerade weil sie leicht verständlich ist und auf einen Blick verdeutlicht, wie die Temperaturkurve steil nach oben verläuft, geriet der Forscher ins Zentrum einer hochpolitischen Debatte – und in den Fokus von Kritikern. Die Aufmerksamkeit nutzt Mann bis heute, um der Öffentlichkeit die Klimakrise und deren Effekte darstellen zu können.

Mann legt die Finger direkt in die Wunde

Michael E. Manns Buch legt die Finger direkt in die Wunde: Recyceln. Weniger fliegen. Weniger Fleisch essen. Das sind einige der Maßnahmen, von denen uns gesagt wurde, dass sie den Klimawandel verlangsamen können. Aber die übermäßige Betonung des individuellen Verhaltens ist das Ergebnis einer Marketingkampagne, die es geschafft hat,

Die Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie sind dem Beispiel anderer Branchen gefolgt, die ebenso die Schuld von sich weisen – man denke nur an „Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen“ – oder an das Greenwashing der Getränkeindustrie mit der Crying-Indian-Kampagne in den 1970er Jahren.

Gleichzeitig blockieren sie Bemühungen, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu regulieren oder zu bepreisen, führen teure PR-Kampagnen durch, um praktikable Alternativen zu diskreditieren, und entziehen sich ihrer Verantwortung, das von ihnen geschaffene Problem zu lösen. Das Ergebnis ist für unseren Planeten verheerend.

In seinem Buch „Propagandaschlacht ums Klima“ vertritt Michael E. Mann die Ansicht, dass noch nicht alles verloren ist. Er beschreibt die Fronten zwischen den Verbrauchern und den Verursachern – den Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie, den rechtsgerichteten Plutokraten und den Ölstaaten. Angesichts der immens mächtigen Interessen, die den Status quo der fossilen Brennstoffe verteidigen, wird der gesellschaftliche Wandel nur mit der aktiven Beteiligung der Bürger gelingen, die den gemeinsamen Vorstoß unterstützen. Dieses Buch will überall die Menschen erreichen, informieren und befähigen, sich dem Kampf um unseren Planeten anzuschließen.

Lob von Leonardo Dicaprio, Al Gore, Greta Thunberg und Jerry Brown

In den USA schlug Manns Buch bereits hohe Wellen. „Dieses Buch führt die Leser hinter die Kulissen des jahrzehntelangen Informationskriegs der fossilen Brennstoffindustrie und denen, die ihre Interessen teilen“, urteilt Umweltaktivist und Schauspieler Leonardo Dicaprio. „Aus seiner Perspektive als Anführer im Kampf um die wissenschaftliche Vernunft, gibt Michael Mann Hoffnung und einen Fahrplan für uns alle, um die systemischen Probleme anzugehen und zeigt, wie wir zusammenkommen können, um den Kampf um unsere Zukunft zu führen.“

Der frühere Vizepräsident Al Gore lobte: „Michael Mann erklärt gekonnt die komplizierte Entwicklung der globalen Erwärmung und schildert anschaulich die ausgeklügelte und koordinierte Kampagne der Umweltverschmutzer*innen, um die politischen Maßnahmen und Lösungen zu blockieren, die zur Lösung der Klimakrise erforderlich sind. Und, was am wichtigsten ist, er schlägt einen Weg nach vorne vor, der sowohl realistisch als auch optimistisch ist und die Leser zum Handeln inspirieren sollte.“

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg bescheinigte Mann: „Die Unternehmen der fossilen Brennstoffe sind seit Jahrzehnten, länger als ich lebe, die größten Verursacher der Klimakrise, die meine Generation heute betrifft – all das unter der Prämisse und des Strebens nach Profit und Wachstum. In seinem Buch zieht Michael Mann sie zur Rechenschaft, und zeigt uns, wie wir die mutigen Schritte unternehmen können, die wir alle gemeinsam unternehmen müssen um den Kampf zur Rettung dieses Planeten zu gewinnen.“

Auch der frühere kalifornische Gouverneur Jerry Brown machte sich für dieses Buch stark: „Ohne Umschweife legt Michael Mann unsere missliche Lage dar und erzählt die erschütternde Geschichte der anhaltenden Klimaleugnung und der Täuschung durch die Unternehmen. Wir befinden uns in einem Krieg um den Planeten, aber einen, bei dem wir jetzt kurz davor sind, zu gewinnen. Und er durchschaut geschickt die Propaganda und zeigt uns den Weg nach vorne.“

Michael E- Mann: Propagandaschlacht ums Klima – Wie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegen
ISBN 978-3-933634-48-1, Verlag Solare Zukunft
1. Auflage 2021, 440 Seiten

Ein Gedanke zu “Michael E. Mann: „Propagandaschlacht ums Klima“

  1. Endlich werden mal die wirklichen Verursacher benannt. Das wäre seit langem die Aufgabe der Presse gewesen. Aber die hat sich wie schon so häufig leicht von der Ģroßindustrie manipulieren lassen.
    Schöne Zusammenfassung des Buches.

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